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Hecken müssen regelmäßig geschnitten werden, damit sie gesund und dicht wachsen können. Auch das dafür erforderliche Werkzeug braucht entsprechende Aufmerksamkeit: Neben einer gründlichen Reinigung ist es vor allem wichtig, die Heckenschere regelmäßig zu schärfen. Das gilt sowohl für manuelle als auch für motorbetriebene Geräte. Im Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Ihre Heckenschere pflegen können, wann es ratsam ist, das Werkzeug vom Profi anschleifen zu lassen und wie Sie das Nachschärfen selbst bewerkstelligen können – mit Schritt-für-Schritt-Anleitung zum manuellen Schärfen.
Warum eine Heckenschere stumpf wird und woran Sie dies erkennen
Mit einer stumpfen Heckenschere lassen sich Zweige und Äste kaum richtig schneiden. Durch folgende Mechanismen wird Ihr Werkzeug stumpf:
Dicke Äste und hartes Holz „schlagen“ mit jedem Schnitt gegen die Schneide Ihrer Heckenschere. Das kann beim Heckenschnitt genauso passieren wie beim Sträucher schneiden. Zudem bleiben Harzrückstände, Pflanzensäfte und Holzstaub an den Klingen haften, wenn Sie Ihre Hecken schneiden. Diese Partikel reiben an den feinen Schneidkanten und fügen ihnen bei jeder Bewegung kleine Beschädigungen zu. Dadurch weist die ehemals glatte Klinge viele kleine Scharten auf und die Schneidleistung lässt nach.
Eine stumpfe Heckenschere erkennen Sie daran, dass die Schnittflächen der einzelnen Äste nicht mehr glatt, sondern zerfranst sind und das Schnittbild der gesamten Hecke nicht ebenmäßig wirkt. Die Äste und Zweige werden gequetscht, bevor sie durchtrennt werden. Auch der Kraftaufwand bei der Arbeit ist dadurch deutlich größer, da Sie die Klingen regelrecht durch das Gehölz „hindurchzwingen“ müssen.
Das richtige Schleifwerkzeug für die Heckenschere
Bei der Auswahl der Schleifwerkzeuge spielt es keine Rolle, ob Sie eine manuelle oder eine elektrische Heckenschere schärfen wollen. Bei beiden bestehen die Schneiden und Messer aus Stahl. Dementsprechend brauchen Sie ein geeignetes Schleifmittel bzw. -werkzeug, um die harte Oberfläche zu bearbeiten und zu glätten.
- Wetzstahl: Da er selbst aus gehärtetem Stahl besteht, kann der Wetzstahl die Oberfläche nicht abschleifen, sondern nur glätten. Im Zuge der regelmäßigen Pflege Ihrer Heckenschere reicht das jedoch schon aus, um leicht beanspruchte Schneiden wieder zu schärfen.
- Wetzstein: Ein Wetzstein besteht aus sehr harten Mineralien, die Stahloberflächen schleifen können. Er wird vor dem Gebrauch angefeuchtet, damit beim Schleifen kein Staub entsteht, der sich in den Poren des Steins festsetzen und ihn unbrauchbar machen könnte. Durch die Feuchtigkeit entsteht beim Schleifen eine Art Schlamm, der ebenfalls eine schleifende Wirkung hat.
- Flachfeile: Auch mit einer Flachfeile wird Material von den Schneiden abgetragen. Sie ist leicht zu handhaben und eignet sich gut, um die Messer der Heckenschere vorsichtig zu schärfen, ohne zu viel Material abzutragen.
Neben dem Schleifwerkzeug brauchen Sie weiteres Zubehör:
Werkzeug / Material | Zweck |
---|---|
Bremsenreiniger | • um die Schneiden vor dem Schärfen gründlich zu reinigen |
Arbeitsblock und Schraubzwingen | • um die Klingen zu fixieren |
Abziehstein | • um die geschliffenen Flächen zu entgraten |
Spezialöl oder Harzlöser | • um den Korrosionsschutz nach dem Schleifen wieder herzustellen |
Arbeitshandschuhe und ggf. eine Schutzbrille | • um sich vor Verletzungen zu schützen |
Schleifen Sie die Schneiden Ihrer Heckenschere bei Ihrer routinemäßigen Werkzeuginstandhaltung gleich mit. So bleibt Ihr Gartengerät immer einsatzbereit und die Arbeit geht leicht und schnell von der Hand.
So können Sie Ihre Heckenschere manuell schärfen
Wenn Sie selbst Ihre Heckenschere schärfen möchten, sind vor allem drei Aspekte wichtig: gründliche Vorbereitung, eine gewissenhafte Vorgehensweise und das richtige Equipment. So gehen Sie Schritt für Schritt vor:
- Schutzausrüstung
Tragen Sie während der gesamten Arbeit Schutzhandschuhe aus schnittfestem Material, damit Sie sich nicht an den Klingen verletzen können. Zusätzlich schützt eine abgedichtete Schutzbrille. Ihre Augen vor winzigen Metallstaubpartikeln. Zur Sicherheit empfiehlt es sich, ein Erste-Hilfe-Set in der Nähe zu haben.
- Heckenschere vorbereiten
Stellen Sie sicher, dass motorbetriebene Heckenscheren nicht versehentlich starten können. Je nach Modell trennen Sie das Werkzeug entweder vom Stromnetz, entfernen den Akku oder die Zündkerze (bei Antrieb mit Benzinmotor).
Sie können entweder die Schneide abmontieren, um sie zu fixieren und anzuschleifen, oder Sie fixieren die ganze Heckenschere zum Schärfen, etwa mit Schraubzwingen. In jedem Fall ist es wichtig, dass das Werkzeug bei der Arbeit keinesfalls verrutschen kann. - Schneideblatt reinigen
Stellen Sie sicher, dass die Schneiden absolut sauber sind und befreien Sie ggf. von Pflanzenrückständen und Roststellen. Dabei können Sie sämtliche Methoden nutzen, mit denen Sie auch andere Werkzeuge reinigen. Ein Geheimtipp für hartnäckige Verschmutzungen ist Bremsenreiniger.
- Heckenschere schleifen
Unabhängig davon, welches Schleifwerkzeug Sie verwenden, müssen Sie beim Schärfen von Schneiden immer in eine Richtung arbeiten: in die Richtung der Schneidekante. Bei der Rückwärtsbewegung heben Sie Feile oder Schleifstein an, sonst würde die eben geschärfte Kante wieder stumpf werden. Diese Bewegung wiederholen Sie etwa 20-mal und fahren dann an der nächsten Stelle fort. Achten Sie dabei immer darauf, nicht zu viel Druck auszuüben.
- Schleifkante entgraten
Je nachdem, wie stark Sie die Klinge bearbeitet haben, befindet sich am Ende ein mehr oder weniger starker Grat an der Unterseite des geschliffenen Messers. Nutzen Sie den Abziehstein, um diesen Grat vorsichtig zu entfernen und üben Sie auch dabei möglichst wenig Druck auf die Klinge aus.
- Klingen pflegen
Nun reiben Sie die Klinge vorsichtig sauber und entfernen dabei den Schleifstaub. Da der Korrosionsschutz nach dem Schleifen nicht mehr besteht, erneuern Sie diesen zum Schluss mit Harzlöser oder Spezialöl.
Abgeschnittene Äste und Zweige müssen nicht immer einfach nur entsorgt oder verbrannt werden. Sie können mit dem Schnittgut auch eine ökologisch vorteilhafte Benjeshecke anlegen.
Warum ist es wichtig, eine Heckenschere zu pflegen?
Vielleicht kennen Sie das: Das Heckenschneiden, der Strauchschnitt oder der Baumschnitt kosten enormen Kraftaufwand – besonders dann, wenn die Schnittflächen von Ästen und Zweigen nicht glatt, sondern faserig sind. Grund dafür ist das Arbeiten mit einer stumpfen Heckenschere. Damit Ihr Werkzeug lange scharf bleibt, ist die richtige Pflege essenziell. Achten Sie bei der Pflege auf folgende Punkte:
- Hängen noch Äste und Blätter an den Schneiden, entfernen Sie diese zunächst grob mit einer geeigneten Bürste. Achten Sie darauf, dass sie für das Material geeignet ist und die Oberflächen nicht zerkratzt.
- Reinigen Sie die Schneiden sorgfältig von Schmutz und Pflanzenrückständen. Dazu benutzen Sie am besten Harzlöser und ein weiches Tuch.
- Wenn Sie die Heckenschere längere Zeit nicht benutzen, reiben Sie die Schneiden nach der gründlichen Reinigung mit Pflegeöl ein und lagern sie an einem trocknen Ort. Entfernen Sie ggf. auch den Akku oder leeren Sie den Benzintank.
- Prüfen Sie alle Teile regelmäßig auf Ihre Funktion und erneuern Sie den Korrosionsschutz vor allem nach längeren Lagerzeiten.
Heckenschere schärfen lassen oder selber ans Werk gehen?
Wenn Sie ohnehin das erforderliche Zubehör besitzen und selbst Ihr Werkzeug reparieren, spricht nichts dagegen, dass Sie auch Ihre Heckenschere schärfen. Nicht in jedem Fall ist das allerdings empfehlenswert. Wann es sinnvoll ist, einen professionellen Schleifservice in Anspruch zu nehmen:
- Wird die Heckenschere nach dem Schleifen sehr schnell wieder stumpf, deutet das darauf hin, dass die manuelle Schleifleistung nicht ausreicht. Mit einer leistungsfähigen Schleifmaschine in der Profi-Werkstatt wird die Klinge wieder so gut wie neu.
- Haben Sie sich ein neues Markengerät zugelegt und keinerlei Erfahrung im Anschleifen der Schneideblätter, sollten Sie die Kosten für den Schleifservice nicht scheuen. Denn bei Ihren ersten Versuchen besteht die Gefahr, dass Sie die Messer beschädigen und das gesamte Schneideblatt ersetzen müssen.
Wo können Sie eine Heckenschere schärfen lassen und was kostet es?
Sie können Ihre Heckenschere in Baumärkten, Maschinenbau- und Reparaturwerkstätten sowie im Werkzeug-Fachhandel schärfen lassen. Die Kosten können variieren und betragen je nach Aufwand etwa 30 bis 70 Euro.
Die meisten Baumärkte bieten mittlerweile einen Schleif- und Schärfservice an. Dazu bringen Sie die abmontierten Schneidblätter in den Markt und sprechen eine zuständige Fachkraft an. Für gewöhnlich wird die Dienstleistung nicht im Baumarkt selbst ausgeführt, stattdessen werden Ihre Artikel zum Schärfen eingeschickt. Darum müssen Sie einige Tage Wartezeit einplanen.
Alternativ können Sie örtliche Instrumentenschleiferbetriebe, Maschinenbauwerkstätten sowie Reparaturwerkstätten kontaktieren. Auch im Werkzeugfachhandel wird man Ihre Garten- und Schneidgeräte für eine Instandsetzung entgegennehmen.
Die Kosten hängen vom nötigen Umfang der Dienstleitung ab: Möchten Sie beispielsweise ein Heckenscherenblatt von 50 cm Länge einfach nur schärfen lassen, sind die Kosten für diese Leistung im unteren Preisspektrum von etwa 30 Euro anzusiedeln. Möchten Sie ein Blatt von 70 cm und mehr nicht nur schleifen, sondern auch warten und pflegen lassen, erreichen Ihre Kosten das obere Preisspektrum von ca. 60 bis 70 Euro.
Sie können Ihre Heckenschere auch mit Elektrowerkzeugen schärfen. Mit einem Winkelschleifer und geeignetem Aufsatz oder einem Akkuschrauber mit Schärfvorsatz für Heckenscheren arbeiten Sie schnell und kraftsparend. Allerdings: Hierbei besteht die Gefahr, dass Sie zu viel Material abtragen oder dass die Klingen durch die hohe Reibung überhitzen und danach unbrauchbar sind.
Arbeiten Sie vorsichtig und sorgen Sie immer für ausreichend Kühlung! Falls Sie noch keine Erfahrung im Werkzeugschleifen haben, sollten Sie das lieber den Profis überlassen.
FAQ: Heckenschere schärfen
Wenn die Schnittflächen der einzelnen Äste nicht mehr glatt, sondern faserig sind oder der Kraftaufwand bei der Arbeit deutlich zunimmt, ist es an der Zeit, Ihre Heckenschere zu schärfen.
Warten Sie besser nicht, bis die Schneiden völlig stumpf sind. Sie können die Schneiden nach etwa 50 Betriebsstunden routinemäßig schärfen, da die Schnittleistung von da an immer weiter nachlässt.
Sie können Ihre Heckenschere mit Wetzstahl, Wetzstein oder einer Feile schärfen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie eine manuelle oder eine elektrische Heckenschere schärfen wollen. Neben dem Schleifwerkzeug brauchen Sie außerdem:
• Bremsenreiniger, um die Schneiden vor dem Schärfen gründlich zu reinigen
• einen festen Arbeitsblock und Schraubzwingen, um die Klingen zu fixieren
• einen Abziehstein, um die geschliffenen Flächen zu entgraten
• Spezialöl oder Harzlöser, um den Korrosionsschutz nach dem Schleifen wieder herzustellen
• Arbeitshandschuhe und ggf. eine Schutzbrille
Wollen Sie die Schneiden der Heckenschere feilen, benötigen Sie eine Flachfeile. Mit diesem Werkzeug können Sie leicht den richtigen Winkel halten und ohne großen Druck arbeiten.
Wird die Schneide nach dem Schärfen sehr schnell wieder stumpf, sollten Sie einen professionellen Schleifservice in Anspruch nehmen. Auch wenn Sie selbst bisher über keinerlei Erfahrung im Anschleifen verfügen und sich ein kostenintensives Profi-Werkzeug zugelegt haben, sollten Sie Ihre Heckenschere vom Experten schärfen lassen.
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