Augenspülstationen: Im Notfall schnell reagieren

Arbeitsbedingte Unfälle, bei denen die Augen in Mitleidenschaft gezogen werden, belegen den zweiten Platz unter den beruflich angezeigten Verletzungen. Oft entscheiden Sekunden darüber, ob das Sehvermögen beeinträchtigt wird oder nicht. Da das Auge zu den sensibelsten Sinnesorganen gehört, ist es umso wichtiger, im Notfall schnell Erste-Hilfe-Maßnahmen leisten zu können. Mittels Augenspülstationen befördern Sie Flüssigkeiten und Fremdkörper aus dem betroffenen Auge. In einigen Arbeitsbereichen sind Augenspülstationen sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Augenduschen für die feste Montage

Einen hohen Grad an Sicherheit bieten fest installierte Augenduschen. Diese Augenspülstationen sind ans Trinkwassernetz angeschlossen, was den Vorteil hat, dass eine unbegrenzte Menge an Wasser für das Spülen von Augen und Gesicht genutzt werden kann. So lassen sich leicht Fremdkörper entfernen oder Kontaminationen verdünnen, bis ein Arzt zur Weiterbehandlung eintrifft.

In gewissen Arbeitsbereichen sind fest installierte Augenduschen für die Erste Hilfe vorgeschrieben:

• Chemieindustrie und Laboratorien (DGUV Information 213-850)
• Beim Arbeiten und im Umgang mit aggressiven Flüssigkeiten und Stäuben
• Bei Wartungs- und Montagearbeiten (Heißwasseraustritt, Schleifarbeiten)
• In der Nähe von Batterie-Ladestationen

Die DGUV Information gibt praktische Empfehlungen und Hinweise für den Standort und den Einsatz der Augendusche. Im Idealfall ist sie im Bereich der Körperdusche angebracht, oder an Orten, die den Mitarbeitern als Standorte für die Erste-Hilfe-Ausrüstung bekannt sind. Zudem sollte durch ein spezielles Piktogramm darauf hingewiesen werden, dass es sich um eine Augenspülstation handelt. Betroffene sollten sie in maximal fünf Sekunden erreichen können.

Um das Auge sofort spülen zu können, sollte der Auslösungshebel leicht erreichbar sein. Außerdem sollte er verwechslungssicher angebracht sein, damit er auch von Geschädigten mit verminderter Sehkraft gefunden wird und bedient werden kann. Somit ist sichergestellt, dass diese in einer Notlage nicht auf Dritte angewiesen sind.

Alle Augenduschen müssen der DIN EN 15154 entsprechen. So muss sich der Öffnungshebel mit einer Drehung von 90° voll öffnen lassen und darf sich nach dem Einsatz nicht wieder von selbst schließen. Damit eine Spülung erfolgreich verlaufen kann, ist vorgeschrieben, dass jede Austrittsöffnung mindestens eine Wassermenge von 6 l/min. befördert. Dabei sollte der Fließdruck dauerhaft 1Bar betragen. Aus diesem Grund verfügen Augenduschen häufig über einen integrierten Mengenregulator, der unabhängig vom Wasserdruck für einen gleichmäßigen Strahl sorgt. Der integrierte Rückflussverhinderer sorgt dafür, dass kein Schmutzwasser in die Augendusche zurückgezogen wird. Regelmäßige Wartungsarbeiten sind nötig, damit nicht Kalkablagerungen die Düsen verstopfen. Andernfalls wäre eine optimale Spülung der Augen nicht mehr gewährleistet. Bei Nichtgebrauch schützen Staubkappen die Duschköpfe.

Augenspülflaschen für den mobilen Einsatz

In allen Bereichen, in denen die Installation einer Augendusche aus technischen Gründen nicht möglich ist, sind Augenspülflaschen eine zweckmäßige Alternative. Dabei handelt es sich quasi um mobile Augenspülstationen, weshalb die Flaschen auch in Bereichen mit Augendusche eine sinnvolle Ergänzung sind. Allerdings dürfen Augenspülflaschen in Bereichen, wo fest installierte Augenspülstationen in Form von Augenduschen vorgeschrieben sind, diese niemals ersetzen. Auf Gefahrengut-Transporten sind die mobilen Augenspülstationen mit Flaschen immer mitzuführen.

Alle Augenspülflaschen verfügen über eine praktische Wandhalterung, damit die Notfallstation zentral im Betrieb aufgehängt werden kann. Eine Augenspülstation in einer Wandbox hat den zusätzlichen Vorteil, dass der Inhalt vor Staub geschützt wird. Zudem ist ein Spiegel integriert, der die schnelle Selbstbehandlung erleichtert. Damit auch Laien verstehen, was sie zu tun haben, wird zu allen Augenspülflaschen ein erklärendes Piktogramm mitgeliefert.

Die Flaschen dieser Augenspülstationen enthalten kein Wasser. Meistens handelt es sich um sterile Natriumchloridlösung, die dem natürlichen Salzgehalt des Auges entspricht. Zur Neutralisierung von alkalischen und sauren Substanzen im Auge wird hingegen eine PH-neutrale Phosphatpufferlösung eingesetzt. Die Inhaltsstoffe werden nach INCI (International Nomenclatur of Cosmetic Ingredients) auf dem Etikett aufgeführt.

Augenspülflaschen sind rund drei Jahre lang haltbar. Das Verfallsdatum ist auf dem Etikett vermerkt. Ihre Lagerung erfolgt problemlos bei Zimmertemperatur. Allerdings sollten sie keinen Minusgraden ausgesetzt sein, damit der Inhalt nicht gefriert und somit im Notfall nicht einsetzbar ist. Einmal eingefrorene Flaschen lassen sich nach dem Auftauen allerdings bedenkenlos einsetzen.

Einfaches Handling ist entscheidend

Beide Arten von Augenspülstationen sind einfach in der Handhabung. Trotzdem sollte ihr Einsatz im Rahmen einer Unterweisung trainiert werden. Drei Schritte sind nötig, um Augenduschen zu nutzen:

1. Entfernen Sie die Staubkappen von der Augenschale.
2. Setzen Sie die Augenschale am Auge an.
3. Betätigen Sie den Auslösungshebel.

1. Drehen Sie die Augenschale so lange, bis die Versiegelung bricht.
2. Setzen Sie die Augenschale am Auge an.
3. Drücken Sie die Flasche mit einer Hand, damit das Auge durchgehend gespült wird.

Der Vorgang lässt sich bei beiden Augenspülstationen mit zurückgelegtem Kopf oder in vorgebeugter Position durchführen.

Ein einfaches Handling ist nicht nur bei Augenspülstationen wichtig. Auch in anderen Notfällen im Betrieb, der Werkstatt oder dem Büro werden Erste-Hilfe-Produkte benötigt. Jungheinrich PROFISHOP bietet dazu ein umfangreiches Sortiment. Gehen Sie kein Risiko ein und bestellen Sie noch heute beim Experten ein Mehr an Sicherheit für Ihre Mitarbeiter.