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Arbeits- bzw. Sicherheitsschuhe gehören in vielen Berufen zur persönlichen Schutzausrüstung: Sie sorgen für einen sicheren Halt und verhindern Verletzungen durch herabfallende Gegenstände oder Stöße. Damit die Schutzfunktion stets gewährleistet ist, sollten Sie Ihre Arbeitsschuhe regelmäßig pflegen und richtig reinigen.

Erfahren Sie, ob Sie Ihre Sicherheitsschuhe waschen dürfen, und welche Tipps Sie bei der Pflege von Arbeitsschuhen sonst noch beachten müssen.

Darum ist es wichtig, die Arbeitsschuhe zu reinigen

Arbeits- bzw. Sicherheitsschuhe sind für die Sicherheit im Lager, auf der Baustelle und im Handwerk essenziell. Berufstätige in diesen Branchen tragen sie darum an Arbeitstagen viele Stunden lang – dadurch werden sie dauerhaft durch äußere Einflüsse wie Druck, Schmutz, Nässe oder Kälte beansprucht.

Grober Schmutz auf den Sicherheitsschuhen verhindert, dass die Schuhe atmungsaktiv bleiben, weil er die Oberflächenmembran der Schuhe verklebt. Dadurch sind Schweißfüße, Feuchtigkeit im Schuh und unangenehme Gerüche vorprogrammiert.

Zusätzlich verlieren Sicherheitsschuhe durch groben Dreck ihre wasserabweisende Funktion. Aggressiver Schmutz wie Kalk, grobkörniger Sand oder Schlamm können auf Dauer außerdem die Oberfläche angreifen und die Sicherheitsfunktion der Schuhe beeinträchtigen. Sie tun Ihren Arbeitsschuhen und Ihren Füßen also gleichermaßen etwas Gutes, wenn Sie die Schuhe täglich von grobem Schmutz befreien.

Vernachlässigen Sie es hingegen, Ihre Arbeitsschuhe zu pflegen, kann das Schuhmaterial auf Dauer brüchig werden. Die Sicherheitseigenschaften der Schuhe sind dann nicht mehr garantiert, was bei einem Arbeitsunfall nicht nur gesundheitliche, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Aus diesem Grund sollten Sie sämtliches Equipment für dem Arbeitsschutz regelmäßig mit geeigneten Pflegemaßnahmen und -mitteln bearbeiten.

Neben dem Sicherheitsaspekt bietet die richtige Reinigung und Pflege von Arbeitsschuhen weitere Vorteile:

  • Lange Nutzungsdauer: Arbeits- und Sicherheitsschuhe können je nach Modell kostspielig in der Anschaffung sein. Mit der richtigen Pflege verlängern Sie die Lebensdauer der Schuhe und sparen auf Dauer Geld beim Kauf Ihrer persönlichen Schutzausrüstung.
  • Vorbeugung gegen Geruchsbildung: Sicherheitsschuhe begleiten Sie in der Regel über die gesamte Arbeitswoche. Schuhe, die aufgrund von mangelnder Pflege schlecht riechen und kein angenehmes Fußklima bieten, machen das Tragen sehr unangenehm.
  • Der Tragekomfort der Arbeitsschuhe bleibt erhalten: Werden Arbeitsschuhe brüchig oder steif, können Sie scheuern, ihre dämpfende Wirkung verlieren oder nicht mehr ausreichend vor Kälte oder Nässe schützen.

Anleitung: Wie Sie Ihre Arbeitsschuhe pflegen

Jedes Material verlangt nach einer bestimmten Behandlung, damit es möglichst lange erhalten bleibt. So pflegen Sie alle Arten von Arbeitsschuhen optimal:

  1. Arbeitsschuhe trocknen

    Arbeitsschuh mit herausgenommener EinlageVor dem Reinigen müssen Arbeitsschuhe trocknen. Lockern Sie die gesamte Schnürung samt Lasche und nehmen Sie alle Einlagen heraus. An einem gut belüfteten Ort bei 15–25 °C können Ihre Arbeitsschuhe optimal trocknen. Wenn die Schuhe von innen nass geworden sind, sollten Sie sie mit Zeitungspapier oder einem anderen saugfähigen Papier ausstopfen. Stellen Sie die Arbeitsschuhe zum Trocknen nie in die Sonne oder an die Heizung!

  2. Sohlenprofile reinigen

    Das Sohlenprofil von Arbeitsschuhen wird mit einer Bürste gereinigtKlopfen Sie die Sohlen der Arbeitsschuhe auf dem Boden ab und bürsten Sie anhaftende Verunreinigungen gegebenenfalls mit einer robusten Bürste aus dem Profil. Anschließend klopfen Sie die Bürste aus, um scharfe Steinchen und Splitter daraus zu entfernen. Schlamm und Verkrustungen auf Arbeitsschuhen aus Gummi können Sie auch unter fließendem Wasser abspülen – schützen Sie gegebenenfalls Ihre Hände, um sich nicht an anhaftenden Steinchen und Splittern zu schneiden.

  3. Groben Schmutz abbürsten

    Grober Schmutz wird mit einer Bürste vom Arbeitsschuh entferntNehmen Sie eine nicht zu harte Schuhbürste zur Hand und entfernen Sie groben Schmutz mit sanft kreisenden Bewegungen von der Schuh-Oberfläche. Bringen Sie nicht zu viel Druck auf, um das Material zu schonen. Verwenden Sie für Rauleder eine spezielle Raulederbürste und halten Sie diese schräg zur Lederoberfläche. Für Textilstoffe nutzen Sie eine sehr weiche Schuhbürste oder auch eine Nagelbürste: Befeuchten Sie die Bürste leicht und tragen Sie Textilreiniger darauf auf (nie auf den Schuh selbst). Führen Sie kreisende Bewegungen aus, sodass sich Reinigungsschaum bildet.

  4. Mit Baumwolltuch abwischen

    Flasche mit Spezialreiniger und Baumwolltuch, um den Arbeitsschuh zu pflegenWischen Sie die Schuhoberfläche mit einem sauberen, befeuchteten Baumwolltuch ab. Achten Sie darauf, Lederschuhe nicht zu durchnässen. Bei Textilschuhen hingegen ist es wichtig, den Reinigungsschaum vollständig mit dem feuchten Baumwolltuch aufzunehmen. Fettige und ölige Flecken auf Leder- und Textilschuhen nicht reiben, sondern erst abtupfen und anschließend mit Spezialreiniger behandeln. Für Arbeitsschuhe aus Gummi können Sie auch einen Reinigungsschwamm und etwas Spülmittel verwenden.

  5. Pflegemittel aufbringen

    Imprägnierspray, Bürste und Schuhcreme zur Pflege der ArbeitsschuheTragen Sie mithilfe eines Baumwolltuches oder einer Auftragsbürste eine geeignete Schuhcreme auf Lederschuhe auf. Bringen Sie nicht zu viel Lederpflege, sondern nur eine hauchdünne Schicht auf, damit diese einziehen kann, statt die Oberfläche zu verkleben. Ist die Pflege vollständig eingezogen, polieren Sie gegebenenfalls mit einem frischen Tuch nach. Leder- und Textilschuhe können Sie zudem mit einem geeigneten Imprägnierspray vor eindringender Nässe bewahren. Gummischuhe benötigen keine zusätzlichen Pflegemittel. Wischen Sie diese nur abschließend mit einem trockenen Tuch ab. Achten Sie darauf, dass Sie Gummischuhe nicht gefaltet oder geknickt abstellen, da das Material sonst spröde werden kann.

Wie Sie antistatische Arbeitsschuhe reinigen und pflegen

Grundsätzlich lassen sich Arbeitsschuhe genauso problemlos reinigen und pflegen wie Alltagsschuhe. Auch ESD-Sicherheitsschuhe können Sie einfach von Schmutz befreien. Dennoch sollten Sie hier einige Hinweise beachten, damit die Sicherheitsfunktion erhalten bleibt.

In der mitgelieferten Reinigungsanleitung des Herstellers finden Sie dazu Hinweise, wie Sie die Oberflächen und Sohlen der Schuhe behandeln sollten. Damit die Sicherheitsfunktion dieser Schuhe intakt bleibt, sollten Sie in keinem Fall davon abweichen! Tauschen Sie bei diesen Schuhen außerdem niemals die Einlegesohlen gegen nicht-antistatische aus und nehmen Sie auch ansonsten keine Änderungen am Schuh vor: Für Ersatzteile und Reparaturen wenden Sie sich am besten direkt an den Hersteller bzw. nutzen nur Originalteile.

Warum die Arbeitsschuhe vor dem Reinigen trocknen müssen

Bevor Sie Ihre Arbeitsschuhe putzen, müssen Sie sicherstellen, dass die Schuhe richtig trocken sind: Körperfeuchtigkeit oder von außen eingedrungene Nässe kann sonst im Schuh verbleiben und neben unangenehmen Gerüchen auch zur Schimmelbildung führen. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Sicherheitsschuhe nach jedem Tragen gut durchlüften lassen.

Beim Lüften und Trocknen sollten Sie grundsätzlich auf direkte Sonneneinstrahlung und Heizungswärme verzichten: Arbeitsschuhe brauchen mindestens 24 Stunden, um die aufgenommene Feuchtigkeit oder Nässe wieder abzugeben. Beschleunigen Sie diesen Vorgang mit den falschen Hilfsmitteln, können besonders Lederschuhe spröde werden und Risse bekommen. Spezielle elektrische Schuhtrockner können den Trocknungsprozess beschleunigen, ohne dass die Schuhe darunter leiden.

Damit Ihre Sicherheitsschuhe nach dem Tragen vollständig abtrocknen können, schaffen Sie sich am besten ein zweites Paar an: Sie können die Schuhe so ganz entspannt abwechselnd tragen – und die Lebensdauer beider Paare signifikant erhöhen.

So imprägnieren Sie Arbeitsschuhe

Tragen Sie Sicherheitsschuhe mit einer atmungsaktiven Membran, sollten Sie diese regelmäßig mit einem passenden Imprägnierspray verwöhnen: Das Spray sorgt nicht nur dafür, dass die Schuhe atmungsaktiv bleiben, sondern schützt auch vor Nässe und Schmutz. Sind die Schuhe zwei- bis dreimal nass geworden, sollten Sie die Imprägnierung in jedem Fall erneuern; ansonsten reicht es, einmal im Monat zum Imprägnierspray zu greifen:

Das richtige Produkt

Wählen Sie ein für die Oberfläche Ihrer Arbeitsschuhe geeignetes Spray: Mit dem richtigen Mittel lassen sich so auch Leder- oder textile Sicherheitsschuhe imprägnieren.

Der richtige Ort

Wenden Sie das Imprägniermittel ausschießlich im Freien oder in gut belüfteten Räumen an.
Mit 20–30 cm Abstand besprühen Sie die Oberfläche so lange mit dem Mittel, bis der Arbeitsschuh gleichmäßig befeuchtet, aber nicht nass ist.

Die richtige Dauer

Ist das Imprägnierspray vollständig eingewirkt und getrocknet, können Sie die Schuhe wieder nutzen.

So entfernen Sie unangenehme Gerüche aus Arbeitsschuhen

Arbeitsschuhe werden im Berufsalltag oftmals über viele Stunden hinweg getragen: Im Schuhinneren können so durch Feuchtigkeit, Schmutz und Schweiß auf Dauer unangenehme Gerüche entstehen. Diese lassen sich meist durch regelmäßiges Auslüften und Austrocknen beseitigen. Dennoch bleiben manchmal Gerüche haften – unabhängig davon, wie vorbildlich Sie Ihre Arbeitsschuhe pflegen.

In diesen Fällen helfen sogenannte Schuhdeos: Sie werden in das Innere der Sicherheitsschuhe gesprüht und neutralisieren strenge Aromen. Damit das Spray besser wirken kann, sollte unbedingt die Einlegesohle vorher herausgenommen und ebenfalls mit Deo behandelt werden.

Um die Geruchsbildung in Zukunft zu vermeiden, können zudem Funktionssocken Abhilfe schaffen: Die speziellen Socken für Arbeitsschuhe sind aus atmungsaktiven Materialien gefertigt, die Flüssigkeiten schneller aufsaugen und nach außen ableiten als herkömmliche Baumwollsocken. Feuchtigkeit oder ein feuchtes Fußklima können so in den Arbeitsschuhen gar nicht erst entstehen.

So bewahren Sie Arbeitsschuhe richtig auf

Für die Einlagerung von Arbeitsschuhen gilt grundsätzlich: Bewahren Sie das Sicherheitsschuhwerk niemals luftdicht auf. In Behältnissen wie Plastikbeuteln oder -boxen bildet sich sonst leicht Schimmel, der die Arbeitsschuhe sogar völlig unbrauchbar machen kann. Am besten lagern Sie Ihre Arbeitsschuhe daher in einem Schuhsack aus Baumwolle oder in einem Pappkarton, den Sie an einen gut belüfteten und trockenen Ort legen.

Damit Ihre Schuhe nicht die Form verlieren, können Sie zusätzlich einen Schuhspanner benutzen: Hochwertige Modelle aus Zedernholz nehmen sogar die Feuchtigkeit im Inneren des Schuhs auf. Zudem sorgen die im Schuhspanner enthaltenen ätherischen Öle für einen frischen Duft.

FAQ zur richtigen Pflege von Arbeitsschuhen

Kann man Arbeitsschuhe in der Waschmaschine waschen?

Arbeitsschuhe können Sie in der Waschmaschine waschen – sofern es die Machart und die Herstellervorgaben erlauben: In den meisten Fällen sind Sicherheitsschuhe jedoch nicht dafür geeignet, da die Schutzfunktion durch das Schleudern und die völlige Durchnässung in der Maschine zerstört werden kann. Arbeitsschuhe aus Leder oder mit Lederbestandteilen sollten niemals in der Maschine gewaschen werden.
 
Vorsicht ist auch bei Arbeitsschuhen mit Stahlkappe geboten: Die Schuhe können in der Trommel abnutzen oder an den Nähten kaputt gehen. Gleichzeitig können die Stahlkappen die Waschmaschine beschädigen.

Wie entfernt man unangenehme Gerüche aus Arbeitsschuhen?

Unangenehme Gerüche lassen sich meist beseitigen, wenn Sie Ihre Arbeitsschuhe regelmäßig auslüften und austrocknen. Außerdem helfen Ruhephasen, in denen die Schuhe nicht benutzt werden. Riechen die Arbeitsschuhe dennoch unangenehm, helfen sogenannte Schuhdeos. Diese werden in das Innere der Sicherheitsschuhe gesprüht und neutralisieren so strenge Aromen. Darüber hinaus eignen sich Funktionssocken optimal für Arbeitsschuhe: Sie leiten Feuchtigkeit schneller nach außen ab.

Wie kann man die Lebensdauer von Arbeitsschuhen erhöhen?

Mit einer regelmäßigen Reinigung und der richtigen Pflege kann die Lebensdauer von Arbeitsschuhen grundsätzlich verlängert werden. Wichtig ist daneben auch, die Schuhe vor jedem Einsatz auf Schäden und Schwachstellen zu überprüfen: Achten Sie darauf, dass die Schuhaußenseite und das Verschlusssystem intakt sind. Auch die Sohle sollte ohne Beschädigungen sein und genügend Laufprofil besitzen.
 
Die Lebensdauer von Sicherheitsschuhen erhöht sich zudem, wenn Sie von Anfang an die für Ihren Einsatzzweck geeigneten Schuhe mit passender Ausstattung auswählen: Für häufiges Arbeiten auf den Knien eignen sich z. B. Arbeitsschuhe mit einer verstärkten Frontkappe, die das Abnutzen des Schuhs verhindert. Für Arbeiten in Umgebungen, in denen Sie mit Säuren, Laugen oder anderen aggressiven Substanzen zu tun haben, sollten Ihre Sicherheitsschuhe über Sohlen und Obermaterialien mit einer entsprechenden Resistenz verfügen.

Bildquellen:
© gettyimages.de
 – Freeman98589