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Eine Werkstatt soll vor allem eines: Ihnen und Ihren Mitarbeitenden ein möglichst effektives, schonendes und sicheres Arbeiten ermöglichen. Darum ist es wichtig, dass Sie vor Inbetriebnahme der Arbeitsstätte berücksichtigen, welche Anforderungen Ihr Raum erfüllen muss. Nicht nur die Größe spielt eine Rolle, auch weitere Parameter sind relevant für eine sorgfältige Planung Ihrer Werkstatt. Welche das sind und worauf Sie im Detail achten sollten, erfahren Sie im Ratgeber.

Sechs Fragen vorab – das sollten Sie bei der Planung Ihrer Werkstatt bedenken

Zunächst sollten Sie einen konkreten Plan über Ihre zukünftigen Arbeiten und die Anzahl Ihrer Mitarbeitenden entwerfen. Hierfür können Sie eine Checkliste erstellen, die Ihnen wichtige Anhaltspunkte zum Einrichten der Werkstatt gibt:

  1. Welche Arbeiten werden ausgeführt? Wenden Sie z. B. Schweißverfahren an, müssen Sie häufig in Metall bohren oder Sägeblätter schärfen? Dann sind andere Voraussetzungen wichtig als für Holz- oder Gießarbeiten, zerspanende Tätigkeiten oder Lötarbeiten.
  2. Wie viele Maschinen und Werkzeuge werden benötigt?
  3. Wie viele Mitarbeitende sind in Ihrem Betrieb beschäftigt?
  4. Ist ein Lager- und Stauraum für Material oder Fertigungsprodukte notwendig?
  5. Sind die Werkstattzugänge angemessen groß?
  6. Gibt es spezielle Sicherheitsvorgaben, für die zusätzliche Einbauten notwendig sind?

Wenn Sie diese sechs Fragen beantwortet haben, können Sie mit der Detailplanung beginnen.

So geht´s: Werkstatt planen in acht Schritten

Bevor Sie beginnen, Arbeitsgeräte anzuschaffen und einzuräumen, sollten Sie etwas Zeit in die detaillierte Planung der Räume investieren. Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt Ihnen, welche Punkte Sie beachten sollten.

  1. Die richtige Größe

    Die richtige Raumgröße für das Einrichten einer WerkstattDer Raum muss groß genug sein, damit Gerätschaften und Personen genügend Platz haben, um alle Arbeitsschritte sicher und reibungslos ausführen zu können. Neben der eigentlichen Werkstatt benötigen Sie Sanitärräume und einen Aufenthalts- bzw. Pausenraum. Benötigen Ihre Mitarbeitenden eine persönliche Schutzausrüstung, sollten Sie dafür sorgen, dass sie diese sauber und gesichert vor Diebstahl aufbewahren können, z. B. in einem Spind. Vielleicht benötigen Sie auch Sonderlösungen wie Schwerlastregale oder Vorrichtungen zur Gefahrstofflagerung.

  2. Die optimale Bodenbeschaffenheit

    Eine Werkstatt mit passendem Boden ausstattenDie Bodenbeschaffenheit muss starken mechanischen Beanspruchungen standhalten und größtmögliche Sicherheit für die ausgeführten Tätigkeiten gewährleisten. Führen Sie z. B. Elektroarbeiten aus, kann ein spezieller Belag für den ESD-Schutz sinnvoll sein. Bei häufigem Umgang mit Flüssigkeiten sollten Sie auf ein möglichst rutschfestes Material zurückgreifen. Gegebenenfalls muss der Bodenbelag spezielle Vorgaben für Sicherheitsanforderungen erfüllen – zum Beispiel einer bestimmten Rutschhemmungsklasse entsprechen.

    Materialien für Werkstattböden sind beispielsweise Linoleum, PVC, Hartgummi oder Flüssig-Versiegelungen.

  3. Genügend Lichtquellen

    Beim Einrichten der Werkstatt auf gute Lichtverhältnisse achtenEine ausreichende Beleuchtung am Arbeitsplatz sorgt dafür, dass Mitarbeitende ihre Tätigkeiten sicher und genau bei einem möglichst geringen Unfallrisiko ausführen können. Auf jeden Fall sollte eine Werkstatt-Beleuchtung flimmerfrei und nicht-blendend sein. Darüber hinaus empfiehlt es sich, dass Werkstatträume gleichmäßig mit 200-500 Lux ausgeleuchtet sind. Ideal ist eine Farbtemperatur ab 5700 K: Sie verhindert die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin und steigert die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit Ihrer Mitarbeiter.

  4. Die passenden Anschlüsse

    Beim Einrichten einer Werkstatt sind die passenden Anschlüsse einzuplanenEin Wasseranschluss sollte in der Werkstatt vorhanden sein: Im täglichen Betrieb müssen Hände sowie Materialien gereinigt werden. Neben einem Wasseranschluss empfiehlt sich auch ein Ausgussbecken aus widerstandsfähigem Edelstahl.

    Erwägen Sie eine geeignete Art des Stromanschlusses: Reichen für den Betrieb von Maschinen und Elektro-Werkzeugen durchschnittliche 220-V-Steckdosen oder brauchen Sie einen Starkstromanschluss mit CEE-Stecker? Prüfen Sie, ob Steckdosen in ausreichender Zahl vorhanden und sinnvoll im Raum verteilt sind: Zusätzliche Verlängerungskabel sind lästig und bergen ein Unfallrisiko.

  5. Be- und Entlüftungsanlagen berücksichtigen

    Planen Sie beim Einrichten der Werkstatt Entlüftungsanlagen einKommt es während der Arbeit in Ihren zukünftigen Werkstatträumen zu einer hohen Staubbildung, zu Schadstoffemissionen oder dem Austritt von Gasen, sollten Sie passende Belüftungs- oder Abluftanlagen einbauen. Mitunter ist dies aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen sogar zwingend vorgeschrieben. Mit der Anlage kann schadstoffbelastete Luft punktgenau abgesaugt und ins Freie transportiert werden. Gröbere Partikel wie Holzspäne oder -staub, beispielsweise nach Säge- und Schleifarbeiten, werden ebenfalls aus der Luft gefiltert.

  6. Eine Heizung für die Werkstatt planen

    Eine passende Heizung in der Werkstatt einrichtenÜberlegen Sie im Vorfeld, welche Heizungsart für Ihre Werkstatt zweckmäßig ist. Hier sollten Sie einen möglichst günstigen Verbrauch, eine flexible Nutzung und eine hohe Leistungsstärke anstreben. Übliche Heizungsarten in Werkstätten sind Diesel- oder Ölheizungen, elektrische Heizlüfter oder Infrarotheizungen sowie Gas-Heizungen. Auch das Heizen mit Holz oder Kohle ist möglich. Eine Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten ist hierbei ebenfalls sinnvoll.

  7. Sinnvolle Arbeitsflächen

    Höhenverstellbare Arbeitsflächen beim Einrichten der Werkstatt einplanenBesonders effektiv und platzsparend lässt sich in Werkstätten mit Werkbänken arbeiten. Neben festverbauten Werkbänken bieten sich auch Werkstattwagen an, die Sie mobil je nach Bedarf einsetzen können. Alternativ stellen rollbare Kompaktwerkbänke eine Möglichkeit dar, Ihren Arbeitsplatz sowie das Werkzeug bequem innerhalb der Werkstatträumlichkeiten zu bewegen.

    Bei den Arbeitsflächen sollten Sie unbedingt die Ergonomie am Arbeitsplatz berücksichtigen: Eine richtige Höhenabmessung und höhenverstellbare Geräte ermöglichen eine gesunde, aufrechte Körperhaltung und entlasten somit bei allen Handwerkstätigkeiten.

  8. Ordnung und Struktur

    Werkstatt einrichten: Sorgen Sie für Ordnung und StrukturFür effizientes Arbeiten in der Werkstatt ist gut sortiertes Werkzeug unabdingbar. Es gibt so einige smarte Möglichkeiten, um Materialien und Werkzeug aufzubewahren. Bringen Sie möglichst viele Arbeitsmittel vertikal, d. h. in Hoch- und Hängeschränken sowie an Lochwänden, unter. Stahlschränke und Werkstatt-Regale gibt es im Fachhandel.

    Alternativ können Sie Ihre Arbeitsflächen und Aufbewahrungsmöglichkeiten kreativ erweitern, indem Sie Do-it-yourself-Werkbänke und Aufbewahrungsmobiliar entwerfen und bauen. Vielleicht konstruieren Sie so für eine Nische den perfekten Lückenfüller, der Ihnen vor der Werkstatt-Eröffnung noch gefehlt hat.

FAQ zur Planung einer Werkstatt

Warum ist es wichtig, eine Werkstatt sorgfältig zu planen?

Damit Sie und Ihre Mitarbeitenden in Ihren zukünftigen Räumen möglichst effektiv und sicher arbeiten können, sollten Sie Ihre Werkstatt bestmöglich planen.

Welche Fragestellungen sind für die Planung relevant?

Beachten Sie im Vorfeld über möglichst viele Details, beispielsweise Folgende:
• Wie viele Beschäftigte sind in Ihrem Betrieb tätig?
• Welche Tätigkeiten führen Sie aus?
• Wie groß muss die Werkstatt sein?
• Benötigen Sie Be- und Entlüftungsanlagen?
• Welche Anschlüsse brauchen Sie?

Welche Heizungen eignen sich für eine Werkstatt?

Als Werkstattheizung eignen sich Öl, – Diesel- oder Gasheizungen, aber auch das Heizen mit Holz oder Kohle mit einem Werkstattofen ist möglich. Eine Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten ist hierbei ebenfalls sinnvoll.

Bildquellen:
© gettyimages.de – wundervisuals prior